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Helmholtz-Institut feiert Richtfest

Am 10. Juli wurde an der Mainzer Johannes Gutenberg-Uni das Richtfest für den Neubau des „Helmholtz-Instituts“ gefeiert. Der Rheinland-Pfälzische Finanzminister Carsten Kühl sagte in seinem Grußwort: „Das Gebäude steht an einer städtebaulich herausragenden Stelle, die seine Bedeutung für die Forschungslandschaft der Johannes Gutenberg-Universität angemessen unterstreicht. Der Neubau umfasst eine Hauptnutzfläche von rund 3.600 Quadratmetern. Die reinen Baukosten des Neubaus HIM betragen 26,82 Millionen Euro, zuzüglich der Kosten für die Ersteinrichtung und die Großgeräte werden rund 35 Millionen Euro investiert.“

(v.l.) LBB-Geschäftsführer Holger Basten, Landtagsabgeordnete Dorothea Schäfer, HIM-Direktor Univ.-Prof. Dr. Frank Maas, Universitätspräsident Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch und Finanzminister Dr. Carsten Kühl. Foto: Stefan F. Sämmer

Am 10. Juli  wurde an der Mainzer Johannes Gutenberg-Uni das Richtfest für den Neubau des „Helmholtz-Instituts“ gefeiert. Der Rheinland-Pfälzische Finanzminister Carsten Kühl sagte in seinem Grußwort: „Das Gebäude steht an einer städtebaulich herausragenden Stelle, die seine Bedeutung für die Forschungslandschaft der Johannes Gutenberg-Universität angemessen unterstreicht. Der Neubau umfasst eine Hauptnutzfläche von rund 3.600 Quadratmetern. Die reinen Baukosten des Neubaus HIM betragen 26,82 Millionen Euro, zuzüglich der Kosten für die Ersteinrichtung und die Großgeräte werden rund 35 Millionen Euro investiert.“

„Die Errichtung eines Helmholtz-Instituts auf dem Mainzer Universitätscampus bedeutet eine nachhaltige Stärkung unserer Spitzenforschung in der Kernphysik und der Kernchemie insbesondere auch in Kooperation mit dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt“, erklärte der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Georg Krausch, „was zur weiteren Schärfung unseres Forschungsprofils – national und international – beiträgt. So ist das Helmholtz-Institut Mainz auch ein starker strategischer Partner in dem Exzellenzcluster PRISMA der Universität.“

„Das Helmholtz-Institut Mainz vereint das Beste zweier Welten: die intellektuelle Stärke einer Forschungsuniversität und die technischen Möglichkeiten eines nationalen Forschungszentrums“, erklärt der geschäftsführende Direktor des Helmholtz-Instituts Mainz, Univ.-Prof. Dr. Frank Maas. „FAIR ist weltweit eines der größten Forschungsvorhaben in der physikalischen Grundlagenforschung. Die Beschleunigeranlage wird Antiprotonen- und Ionenstrahlen mit bisher unerreichter Intensität und Qualität liefern und damit eine nie dagewesene Vielfalt an Experimenten ermöglichen, von denen sich die Forscher neue Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums vom Urknall bis heute versprechen. Ziel ist es, die Reaktionen von Antimaterie besser zu verstehen und damit die Struktur der uns umgebenden Materie zu erforschen. Der Neubau mit hochspezialisierten Laborräumen, High Performance Computing und einem Großtechnikum schafft hierzu eine exzellente Infrastruktur.“

Der Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) Holger Basten sagte: „Die gewerkeweise Vergabe der Bauleistungen durch den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung ermöglicht   bei diesem Projekt, ein technisch sehr anspruchsvolles Gebäude in kürzester Zeit zu realisieren. Gleichzeitig ist dieses Verfahren natürlich mittelstandsfördernd.“

Das Helmholtz-Institut Mainz (HIM) ist ein Forschungsinstitut auf dem Gebiet der Kern-, Teilchen- und Atom- sowie der Beschleunigerphysik. 2009 gegründet gilt es als das erste seiner Art. Es besteht aus einer Außenstelle eines Helmholtzzentrums und einer deutschen Universität. Die Idee zur Gründung des HIMs war es, die herausragende Kompetenz der experimentellen und theoretischen Gruppen der JGU auf dem Gebiet der Kern-, Teilchen- und Beschleunigerphysik mit der weltweit einzigartigen Beschleunigeranlage der nationalen Großforschungseinrichtung des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung GmbH in Darmstadt noch enger und dauerhaft zu verzahnen.

2012 hat der Deutsche Wissenschaftsrat die nationale und wissenschaftliche Exzellenz des HIMs durch die Förderzusage eines Forschungsbaus bestätigt. Der Forschungsbau, geplante Fertigstellung Spätsommer 2015, wird den sechs interdisziplinär aufgestellten Forschungssektionen ein kooperationsförderndes Umfeld bereitstellen. Der Forschungsbau wird hälftig vom Bund und dem Land Rheinland-Pfalz getragen und umfasst neben Büro- und Konferenzräumen hochspezialisierte Laborräume, High Performance Computing und ein Großtechnikum für die Montage von Beschleunigerkomponenten und Detektoren.

Das präzise Verständnis der starken Wechselwirkung im Standardmodell der Physik ist das gemeinsame Forschungsziel der sechs Sektionen des Helmholtz-Instituts Mainz. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des HIM sind maßgeblich mit an der Entwicklung und dem Aufbau der internationalen Beschleunigeranlage FAIR („Facility for Antiproton and Ion Research“) in Darmstadt beteiligt. Dort werden einzigartige Möglichkeiten für Präzisionsexperimente geschaffen.

Das Helmholtz-Institut Mainz wird zum einen Teil von Bund und Land finanziert, wobei der Bund 90 Prozent der laufenden Kosten, Rheinland-Pfalz die verbleibenden zehn Prozent trägt. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz bringt in etwa gleicher Größenordnung technische Infrastruktur, wissenschaftliches und technisches Personal sowie Overheadmittel wie Energiekosten ein. Das Institut verfügt dadurch über einen jährlichen Etat von insgesamt rund zehn Millionen Euro.

Link zur Pressemitteilung der Johannes-Gutenberg Universität